Gehörlosigkeit

Wenn in den Medien von Gehörlosigkeit gesprochen wird, reduziert man diese meist auf einen medizinischen Aspekt. Man reduziert den Menschen sofort auf seine Behinderung, auf eine Person mit Defiziten. 

Gehörlose selber sehen sich aber als ganz normale Menschen, „nur“ dass sie nicht hören können. Sie wollen als vollwertige Menschen angenommen werden. Vor allem wünschen sich Gehörlose eine Akzeptanz ihrer Muttersprache, der Gebärdensprache, die eine unmissverständlichere Kommunikation und einen barrierefreien Zugang zu Informationen und Bildung gewährleistet.

Gehörlosigkeit ist der Oberbegriff für hochgradige Schwerhörigkeit, hochgradige Hörschädigung, Resthörigkeit und Taubheit. In Österreich leben laut Mikrozensus etwa 9 000 gehörlose Menschen (als Richtwert wird stets ein Promille der Bevölkerungszahl angenommen) und etwa 450 000 Personen sind von einer Hörbehinderung betroffen. Jedoch sind offizielle Daten schwer zugänglich und schwer erfassbar - auch gibt es keine klare Abgrenzung zu den Definitionen Alters- und Lärmschwerhörigkeit sowie Mehrfachberhinderung oder Schwerhörigkeit. Dadurch ergeben sich Schätzungen von etwa 1 000 000 schwerhörigen Menschen und 10 000 gehörlosen Menschen in Österreich. 

Das Wort „taubstumm“ wird häufig insofern nicht korrekt verwendet, als dass Gehörlose durch gezieltes Sprechtraining durchaus eine – allerdings unterschiedlich ausgeprägte – Fähigkeit zum Sprechen erwerben können. Gehörlosigkeit führt also nicht zwingend zur Stummheit. Da das Wort daher von den so bezeichneten Personen mitunter als abwertend empfunden wird, sollte diese pauschale Verwendung für gehörlose Menschen vermieden werden.

Tipps für den Umgang mit Gehörlosen Menschen